Was ist Wohnen für Hilfe?


Die Idee von „Wohnen für Hilfe“ ist ganz einfach: Sozial engagierte Studierende unterstützen engagierte Senioren (oder einen anderen Wohnraumgeber) in alltäglichen Dingen und bekommen im Gegenzug dafür ein Zimmer gestellt, für das sie nur die Nebenkosten aufbringen müssen. Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Wohnraum – eine Stunde Hilfe pro Monat. Pflegedienstleistungen sind dabei ausgeschlossen, ansonsten ist alles denkbar, worauf sich die beiden Wohnpartner einigen: Einkaufen, Gesellschaft leisten, Haus hüten, Bügeln, Gartenarbeiten, …

Prinzipiell ist Wohnen für Hilfe in jeder Wohnung und jedem Haus möglich, sofern wenigstens ein Zimmer für einen Wohnpartner frei ist. Das kann sowohl ein Zimmer in der eigenen Wohnung sein als auch ein separater Wohnbereich mit eigenem Badzimmer. Auch selbständige Apartments sind möglich.

In Deutschland gibt es ähnliche Projekte in einer ganzen Reihe von Städten. Ihre Anzahl steigt von Jahr zu Jahr an. Wohnpartnerschaften sind ein Modell mit Zukunft. „Wohnen für Hilfe“ in Koblenz ist Vorreiter in Rheinland-Pfalz.

Welche Ziele verfolgt
Wohnen für Hilfe?

Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ möchte Begegnungen zwischen den Generationen und ein solidarisches Zusammenleben fördern. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Vermittler zu sein zwischen Menschen, deren Bedürfnisse gut zueinander passen: auf der einen Seite Studierende, die als Gegenleistung für ein Zimmer bereit sind, ihrem „Vermieter“ bei alltäglichen Dingen behilflich zu sein; und auf der anderen Seite (ältere) Menschen, Familien, behinderte Menschen, … die gelegentlich Hilfe benötigen und eines ihrer Zimmer abgeben können.
Wir möchten Mut machen zu neuen (Wohn-)Erfahrungen machen.

Wie verlaufen Wohnpartnerschaften?

Wohnpartnerschaften sind keine neue Lebensform. Wer in einer Familie gelebt hat, hat im Grunde bereits in einer Art Wohnpartnerschaft gelebt, denn in Familien unterstützen sich die einzelnen Mitglieder ähnlich wie in Wohnpartnerschaften: im Haushalt, im Garten, vielleicht bei der Betreuung der Kinder oder auch in ganz anderen, zwischenmenschlichen Fragen.

Selbstverständlich müssen Wohnpartner/-innen kein ähnlich enges Verhältnis eingehen, wie es für eine Familie typisch ist. Das Schöne an Wohnen für Hilfe ist, dass vor Beginn einer Wohnpartnerschaft vereinbart wird, was genau die beiden Wohnpartner sich voneinander erwarten und was geleistet werden soll. Natürlich lernen sich beide Seiten vorher auch ausführlich kennen – bei Gesprächen vorab und beim Probewohnen. Denn nur wenn „die Chemie stimmt“, macht Wohnen für Hilfe auch Spaß.

Aller Anfang ist beim Studierendenwerk: Wer sich für eine Wohnpartnerschaft interessiert, meldet sich bei der Projektkoordinatorin Anne Dommershausen. Sie vermittelt zwischen Wohnraumgebern und interessierten Studierenden. Sie berät beide Seiten und begleitet auch die ersten Gespräche – und bei Bedarf die Wohnpartnerschaft über ihre gesamte Lebensdauer.